Durch das riesige Angebot an Games und Konsolen, auf denen diese gespielt werden können, wird es für Spieler immer schwerer, alle der besten Titel zu erwerben. Die Preisentwicklung von Games und Konsolen ist daher in letzter Zeit umso wichtiger, da in bestimmten Fällen populäre Spiele entweder selbst nach dem Kauf noch Nachzahlungen einfordern oder gegensätzlich dazu völlig kostenlos sind und so eine breitere Spielermasse ansprechen können. Durch diesen interessanten Sachverhalt ist es sinnvoll, einmal darauf zu blicken, wie die Preisentwicklung von Games und Konsolen nun genau abläuft. Im folgenden Artikel soll diese Frage geklärt werden, beleuchtet werden, welche Gründe für diese Entwicklungen verantwortlich sind und konkrete Fakten zu den Preisen verschiedener Arten von Games und Konsolen präsentiert werden.
Wie entwickeln sich die Preise von Games und Konsolen?
An erster Stelle soll also analysiert werden, wie sich die Preise von Games und Konsolen allgemein entwickelt haben. Preise bilden sich in der Spielebranche, wie in allen anderen Branchen auch, durch Angebot und Nachfrage. Da es in der Branche auch kein einzelnes Unternehmen gibt, das eine dominante Monopolstellung einnimmt, kann auch von einer freien Preisbildung, die bei voller Konkurrenz entsteht, gesprochen werden. Wie bei allen Produkten der digitalen Art haben Entwickler bei Games den Vorteil, dass, außerhalb von bestimmten Kostenpunkten wie Servern, nach der Entwicklungsphase kein Geld für Ressourcen ausgegeben werden muss, mit denen produziert wird. Die kosmetischen Gegenstände, die bei Online- und Mobile Games immer häufiger verkauft werden, sind dafür ein gutes Beispiel. Bei den CDs und anderen Datenträgern, die langsam an Relevanz verlieren, war das dagegen natürlich noch anders.
Zunächst soll mit dem Spielepreis klassischer PC- und Konsolengames begonnen werden. Es kann als grundlegende Sachlage in der Games-Branche vorweg genannt werden, dass der Standardpreis für nahezu alle großen Blockbuster-Games, die von renommierten Studios veröffentlicht werden, seit 2005 59,99 Euro war. Im Gegensatz zu anderen Branchen ist erstaunlich, wie lange sich verschiedene Entwickler an diese Preisempfehlung gehalten haben. Erst Ende letzten Jahres begannen bestimmte Entwickler nun, für jene ihrer Spiele höhere Preise zu verlangen, die für die nächste Konsolengeneration, die PS5 und die Xbox Series X, erscheinen werden. Das Studio 2K ging hier den ersten Schritt und setzte Preisempfehlungen in Höhe von ca. 70 Euro fest.
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Wie sah vor dieser jüngsten Entwicklung die Situation auf dem Spielemarkt aus? Entgegen der Annahme, die in den Online-Communities heutzutage weit verbreitet ist, nach der die Spiele teurer denn je sind und früher vergleichsweise billig waren, gab es bei Konsolen- und Computerspielen schon früher teure Preise. Ganze 100 bis 150 DM kosteten Spiele, die für Konsolen wie den Mega Drive oder SNES erschienen, und von Entwicklern wie Nintendo und Konami Mitte der 90er Jahre vertrieben wurden. Als Sony mit der Playstation, deren Spiele auf CD-ROMs und nicht auf Modulen gespielt wurden, die Preise drückte, waren die Produkte danach über mehrere Jahre billiger und konnten zu ca. 50 Euro erstanden werden. Mit der nächsten Konsolengeneration steigerte sich der Preis dann und blieb bei den bereits genannten 60 Euro.
Jetzt kommt in diesen Bereich also wieder Bewegung. Dazu passt, dass auch angemerkt werden kann, dass Spiele heutzutage schon nach kurzer Zeit deutlich verbilligt erworben werden und gleichzeitig in Angebotsaktionen, wie dem kürzlich auf dieser Seite besprochenen Steam Summer Sale, zu erschwinglicheren Preisen gekauft werden können. Bei solchen Aktionen sind nämlich entweder die Preise deutlich verringert oder die Spiele in zusammenfassenden Paketen mit anderen Spielen, die beispielsweise aus der gleichen Spielereihe kommen, günstig zu erhalten. Der Steam Summer Sale bringt uns zum Thema der Internet-Vertriebsplattformen, die immer mehr an Bedeutung dabei gewinnen, wie Games erworben werden. Oft sind sie dafür verantwortlich, dass Games schon kurze Zeit nach ihrer Veröffentlichung billiger gekauft werden können. Vor allem ältere Spiele können hier neue Spielergenerationen erreichen und oftmals bei den bereits erwähnten Angebotsaktionen mit extrem niedrigen Preisen verlocken.
Konsolenpreise hatten eine ähnlich turbulente Historie: Als 1995 Sony die Playstation vorstellte, wurde ein Preis von 299 Dollar angegeben, während der Konkurrent Sega zeitgleich eine Konsole für 100 Dollar mehr vertrieb. Als Sony schon im nächsten Jahr den Preis der beliebten Konsole auf 199 Dollar und später auf 149 Dollar senkte, zog Nintendo mit der N64 jeweils mit. Preise waren also zu diesen Zeiten sehr dynamisch und, ähnlich wie heute, auch an den Abstand vom Datum des Ersterscheinens angepasst. Mitte der 2000er stiegen die Preise mit der Xbox 360 erstmals deutlich an: Mit 399 Dollar kostete das Gerät 150 Dollar mehr als Nintendos Wii, die im Folgejahr erschien. Playstation und Xbox-Versionen kosteten seitdem, bis heute, nie weniger als 399 Dollar, wobei 599 Dollar für die Playstation 3 den Höchstwert darstellte.
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Welche Gründe gibt es für die Preisentwicklung von Games und Konsolen?
Als Gründe für die Preisentwicklung von Games und Konsolen kann zuerst aufgeführt werden, dass der steigende Wohlstand in westlichen Ländern allgemein langsam höhere Preise hervorbrachte und dass gleichzeitig die Entwicklungskosten für die Spiele langsam immer weiter anstiegen. Die niedrigen Preise auf Internet-Vertriebsplattformen haben dagegen damit zu tun, dass ein Wiederverkauf der Spiele beispielsweise auf Steam nicht möglich ist und nur digitale Versionen angeboten werden, wobei physische Kopien der Spiele in früheren Jahrzehnten zusätzlich mit Extra-Inhalt wie Lösungsbüchern und Merchandise ausgestattet waren. Dafür bieten Plattformen wie Steam neue Möglichkeiten, um koordiniert online mit Freunden zu spielen.
Durch die Demographie, die die Spieleindustrie ausmacht, ergibt sich ein Rahmen, der den Preisen gewisse Grenzen setzt: Ein beträchtlicher Anteil der Käuferschaft besteht in diesem Bereich aus Kindern und Jugendlichen, wodurch sich mehrere Sachverhalte ergeben: Die Käufer haben eingeschränktes Einkommen und verfügen deshalb über wenig oder gar kein Geld. Dabei sind sie besonders von ihren Eltern abhängig, die oft die Spiele und Konsolen auch direkt als Geschenke kaufen.
Indie-Games: Konkurrenz mit Einfluss auf die Preisentwicklung?
Billige Preise und die Möglichkeit des Kaufs auf Internet-Vertriebsplattformen sind auch wichtige Bestandteile der Indie-Game-Szene. Die Spiele, die mit Hilfe von geringeren Budgets entwickelt werden, gewinnen oft durch kreative Ideen und eben auch kleinere Preise neue Spieler für sich. Plattformen wie Steam helfen in diesen Situationen weiterhin, mehr potenzielle Käufer ansprechen zu können. Da die Indie-Game-Szene kontinuierlich wächst und immer mehr Spiele in dieser Sparte auf den Markt kommen, stellen sie für viele Spieler mittlerweile eine ernstzunehmende Alternative zu den hochpreisigen Spielen der renommierten Entwicklerstudios dar. Durch diesen Umstand ist anzunehmen, dass die Indie-Games, die schon jetzt zu einem gewissen Maße eine Konkurrenz für die Spiele großer Entwickler darstellen, zukünftig immer mehr Druck auf diese ausüben werden und dementsprechend auch potenziell Einfluss auf die Preise nehmen könnten.
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Mobile Games und Mikrotransaktionen: Modell der Zukunft oder Bedrohung für die Spieleindustrie?
Ähnlich wie die Indie-Games sind auch Mobile Games immer mehr im Kommen. Vor allem den asiatischen Raum konnten die Spiele in den letzten Jahren schnell erobern. Im Gegensatz zu allen bisher besprochenen Spielen und Konsolen sind die Mobile Games, die den größten Erfolg hatten, nahezu alle kostenlos zum Download verfügbar. Das Einkommen für die Hersteller wird dann durch Mikrotransaktionen generiert, die Spieler im Austausch gegen kosmetische Gegenstände oder Vorteile beim Fortschritt innerhalb des Spiels vornehmen können. Fortnite und League of Legends, zwei der erfolgreichsten Games aller Zeiten, die auch aktuell noch eine dominante Stellung im Markt einnehmen, sind Beispiele für Online-Spiele, die, demselben Prinzip folgend, durch den Verkauf kosmetischer Gegenstände den Großteil ihrer Einnahmen erzielen. Für die Entwickler ist es auch wichtig, die Spieler zu solchen Käufen zu motivieren, da diese beiden Spiele und ähnliche erfolgreiche Beispiele, wiederum genau wie die Mobile Games, kostenlos gespielt werden können. Dadurch, dass man bei Online-Games oftmals einzelne Spieler länger binden kann, ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass solche Käufe getätigt werden, nicht gering, wobei gleichzeitig das Potenzial besteht, dass bestimmte Personen, die über das nötige Budget verfügen, über Jahre hinweg ein Vielfaches des Geldes investieren, das sie für die herkömmlichen Spiele mit einem Kaufpreis von 60-70 Euro ausgeben würden. Dieser Faktor trägt, gemeinsam mit dem Erfolg der bereits genannten Beispiele, dazu bei, dass man solche Wege zum Generieren von Einnahmen als ein Modell mit großer Zukunft betrachten kann.
DLC und Season Pass: Zusatzkosten bei hohen Vollpreisen?
Prägend dafür, wie viel die Gamer für ihr Vergnügen bezahlen müssen, sind heutzutage unter anderem auch zwei weitere Phänomene: DLCs, was für „Downloadable Content“ steht, werden immer häufiger angeboten und damit zusammenhängend kann auch oft ein Season Pass für die neuesten Veröffentlichungen gekauft werden. DLCs sind Bonusinhalte, die das Game beispielsweise um weitere Story-Elemente oder Aufgaben erweitern, während ein Season Pass all jene DLCs eines Spieles, die innerhalb eines gewissen Zeitraums erschienen sind, verbilligt zusammenfasst und dazu manchmal weitere Inhalte bietet. Häufig beschweren sich Spieler heutzutage darüber, dass erst durch den Erwerb dieser beiden Arten von Zusatz-Content Zugriff auf das komplette Game erhalten werden kann und deshalb die Preise, die manche schon als hoch empfinden und die eben vor Kurzem auch bei bestimmten Entwicklern auf 70 € und höher festgesetzt wurden, noch kritischer zu betrachten sind.
Im Juli 2020 kündigte der einflussreiche Spieleentwickler Cory Barlog schon auf Twitter an, dass er diese Entwicklungen negativ bewertet und es zukünftig nötig sei, die Grundpreise budgetintensiver Spiele zu erhöhen, wie es später im Jahr auch vorgenommen wurde: Er meinte, dass nur so eine Games-Szene, in der man auch ohne das Tätigen von Mikrotransaktionen oder den Kauf von DLCs den vollen Umfang der Spiele genießen kann, langfristig gewährleistet werden kann.
Wie wird die Preisentwicklung von Games und Konsolen in Zukunft ablaufen?
Über die Zukunft der Preisentwicklung von Games und Konsolen ist momentan aus mehreren Gründen schwerlich eine exakte Prognose abzugeben: Moderne Phänomene wie der Mobile Games-Markt, der Aufstieg der Indie-Entwickler und die stetig wachsenden Ausmaße der DLC- und Season Pass-Implementierung werden nämlich sicherlich einen beträchtlichen Einfluss darauf haben und müssen erst weiter beobachtet werden. Es hat sich jedoch eindeutig gezeigt, dass die Wahrnehmung, dass Spiele generell immer teurer wurden, zumindest teilweise falsch ist. Durch die Komplexität der Thematik bleibt also abschließend zu sagen, dass solche vereinfachenden Aussagen insgesamt wenig sinnvoll erscheinen.