Jedes Jahr macht die Technik enorme Sprünge nach vorn. Auch die Gaming-Hits entwickeln sich Generation für Generation rasend schnell weiter und scheinen sich mit immer noch monströseren Systemanforderungen gegenseitig übertrumpfen zu wollen. Das stellt die PC-Gamer vor die Frage, mit welcher Technik sie diesen Herausforderungen gewachsen sind.
Das Jahr 2020 hat für PC-Gamer einige große Hits auf Lager. Nach dem Konsolen-Release erschien nun auch Hideo Kojimas gefeiertes Death Stranding für den PC. Die Assassin’s Creed-Reihe entführt mit Valhalla und einer beeindruckenden Optik in den hohen Norden und die Blütezeit der Wikinger. Und selbst die eher unscheinbare Neuauflage des Klassikers Destroy All Humans! lässt so manch ein System schon mal ordentlich schnaufen.
Auch im eSports kommt auf die Spieler einiges zu. Die Anforderungen für Halo Infinite und Co. sind zwar noch unklar. Mit einer Online-Komponente werden aber unter anderem auch Marvel’s Avengers und Star Wars: Squadrons in diesem Jahr zum digitalen Kräftemessen einladen. Hierfür möchtest du gerüstet sein.
Nun könntest du natürlich sagen: Je mehr Arbeitsspeicher, desto besser. Aber irgendwann ist dann auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen – und das Geld für mehr Arbeitsspeicher sinnvoller in andere Komponenten investiert. Mit zu wenig Arbeitsspeicher kommst du aber natürlich auch nirgends hin. Deshalb werfen wir heute mal einen Blick auf die Systemanforderungen aktueller Top-Games. Denn eine brennende Frage, die häufig gestellt wird lautet: Wieviel RAM benötigt ein aktueller Gaming-PC derzeit?
So viel RAM benötigen diese Gaming-Hits
Gerade die Games, die in dieser Saison auf den Markt kommen, scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, hohe Ansprüche an den Arbeitsspeicher zu stellen. Aber sehen wir uns diese, sowie die Dauerrenner des eSports einfach mal in der Übersicht an. Denn diese geben relativ klar Aufschluss, wieviel RAM Computer aktuell unbedingt haben sollten:
TITEL | MINIMUM | EMPFOHLEN |
Star Wars: Squadrons | 8 GB RAM | 16 GB RAM |
Half-Life: Alyx | 12 GB RAM | — |
Mortal Kombat 11 | 8 GB RAM | 8 GB RAM |
Dota 2 | 4 GB RAM | — |
Destiny 2 | 6 GB RAM | 8 GB RAM |
Rainbow Six Siege | 6 GB RAM | 8 GB RAM |
PUBG | 8 GB RAM | 16 GB RAM |
Fortnite | 4 GB RAM | 8 GB RAM |
League of Legends | 2 GB RAM | 4 GB RAM |
Counter Strike: Global Offensive | 2 GB RAM | — |
StarCraft II | 2 GB RAM | 4 GB RAM |
Ist ein Gaming-PC mit 8 GB RAM noch ausreichend?
Man sieht: 8 GB RAM reicht für viele Spiele hinsichtlich der Minimum-Systemanforderungen aktuell noch aus. Es ist jedoch ein deutlicher Trend in Richtung 16 GB zu beobachten. Spiele, die das Jahr 2020 mit sich bringt und brachte, sind mit 8 GB RAM nicht mehr unbedingt zu bedienen oder 16 GB RAM werden für ein umfassendes Spieleerlebnis empfohlen.Spannend dürften hier in diesem Jahr noch die Systemanforderungen von Games wie Assassin’s Creed: Valhalla, Marvel’s Avengers und Halo Infinite werden. Diese könnten aber ebenfalls in Richtung 16 GB RAM weisen. Wieviel RAM also schon in den nächsten Jahren zwingend erforderlich sein wird, ist schwer zu sagen. Mit 8 GB liegt man aber trotz guter Ausstattung schon jetzt nicht mehr ganz im Trend der Zeit.
16 GB RAM sollten es schon sein
Wer im Trend liegen und nicht nur auf Minimum-Einstellungen herumdümpeln möchte, sollte 16 GB RAM verbauen. Diese Arbeitsspeichergröße gestattet dir nicht nur, auch anspruchsvolle Games zu spielen. Dein PC ist mit 16 GB auch ideal für andere Aufgaben gerüstet, z.B. Grafik- und Videoschnittprogramme. Wer noch eine Schippe drauflegen und für die Zukunft vorbauen möchte, kann auf 32 GB RAM setzen, wobei es derzeit kaum eine Gelegenheit gibt, dies im Gaming-Bereich sinnvoll auszureizen. Inzwischen lohnt sich – sofern es sich für das eigene System anbietet – auch preislich der Griff zum DDR4.
16 GB sind von Marken wie Corsair, G Skill und Kingston schonmal für rund 75 bis 85 Euro zu erhalten. Möchtest du dein Budget dann doch etwas mehr ausreizen und gleich auf 32 GB setzen, musst du ab ca. dem doppelten Preis einsteigen. Ab rund 135 Euro bist du hier dabei. Nach oben sind – wie so oft – kaum Grenzen gesteckt, wobei die rund 200 Euro schweren Modelle dann schon mal mit allerhand Spielereien wie RGB ausgestattet sind.
Gaming-PC mit 64 GB RAM: Muss das sein?
Klare Antwort auf die Frage nach 64 GB Arbeitsspecher für den PC: Nein, das ist nicht zwingend notwendig. Das ist zumindest aktuell doch etwas zu viel des Guten. Das Geld lässt sich – zumindest dann, wenn du den PC überwiegend zum Gamen verwenden möchtest –anderweitig definitiv besser anlegen. Es gibt jedenfalls derzeit keinen guten Grund, einen reinen Gaming-PC zwingend mit 64 GB RAM auszustatten. Die einleitende Frage wieviel RAM ein Gaming-Rechner aktuell aber unbedingt haben sollte, kann mit 16 GB relativ aussagekräftig beantwortet werden.
Arbeitsspeicher-Evolution über die Jahre
RAM-Technologie hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. Doch wo liegen nun wirklich die Unterschiede zwischen den bekannten DDR3, DDR4 und DDR5 RAM-Modulen? Man kann auf Jahrzehnte lang optimierte Computer-Arbeitsspeicher zurückblicken, die mit jeder neuen Version nicht nur mehr Bandbreite bei der Datenmenge, sondern auch geringere Spannungswerte vorweisen konnten. In folgender Tabelle ergibt sich ein klarer Überblick zu den einzelnen RAM-Technologien über die Jahre. Die Bandbreitenwerte sind dabei jeweils die Maximalleistungen sowie die Spannungen die gängige Höchstspannung.
RAM | MARKTEINFÜHRUNG | BANDBREITE (bis zu) | SPANNUNG |
SDR | 1993 | 1,6 GB/s | 3,3 V |
DDR bzw. DDR1 | 2000 | 3,2 GB/s | 2.6 V |
DDR2 | 2003 | 8,5 GB/s | 1,8 V |
DDR3 | 2007 | 17,0 GB/s | 1,5 V |
DDR4 | 2013 | 25,6 GB/s | 1,2 V |
DDR5 | 2019 | 32,0 GB/s | 1,1 V |
Die größten Unterschiede zwischen DDR4 und DDR5 RAM liegen also, ähnlich wie auch bei den meisten Vorgängern, schlichtweg in ihrer Leistung. Vereinfacht ausgedrückt: Je höher die Bandbreite, umso höher die „Geschwindigkeit“ des Arbeitsspeichers. Ein weiterer wichtiger Punkt ist jedoch auch die Ladezeit vor der eigentlichen Performance des RAMs, genannt Prefetch. Prefetch bezeichnet das intelligente Laden von Inhalten („fetch“) in der Speicherhierarchie, um diese unmittelbar abrufen zu können, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Auch diese Prefetch-Werte haben sich mit fast jeder RAM-Generation deutlich verbessert.
So sehr die einzelnen Arbeitsspeicher-Technologien und -Module immer wieder verändert wurden, eines haben viele, vor allem die weiterhin vielfach zum Einsatz kommenden DDR3 und DDR4 Sockel gemeinsam: Sie benötigen keine zwingende Kühlung. Lediglich wenn man sich dem RAM Overclocking verschreibt, ist es ein Muss, sofern man keine Schäden riskieren will.
Die Frage danach, welche RAM-Technologie es zum heutigen Tag sein muss, ist einfach beantwortet: Es ist eine Frage des Geldes, jedoch stehen ausschließlich DDR4 und DD5 RAM zur Debatte. DDR3 und abwärts sind inzwischen veraltet und erbringen nicht mehr die gewünschte Leistung um gamen oder auch anderweitig arbeiten zu können, wie man es im Jahr 2020 gewöhnt ist.