Videospiele als Wertanlage – es klingt so schön. Inzwischen haben wir alle vermutlich schon von Beispielen gehört, bei denen alte Videospielklassiker irrsinnige Preise aufgerufen haben. Und selbst abseits absoluter Rekordsummen für unglaublich rare Videospiele aus längst vergangenen Tagen beobachten wir, dass viele Preise es ganz schön in sich haben.
Für ein SNES-Spiel auf einer Börse 60 bis 120 Euro hinzublättern, ist eigentlich schon fast normal, wenn man sich auf der Suche nach bestimmten Kulttiteln befindet. Ganz zu schweigen von limitierten Sondereditionen, da sind die Beträge rasch deutlich höher. Nach oben gibt es generell Luft, obwohl sich so manch ein Titel natürlich auch günstiger erstehen lässt. Auch beim Nintendo 64, den Dreamcast-Konsolen und den Modellen von Atari gibt es zahlreiche wertvolle Spiele. Natürlich sind aber auch die Konsolen – insbesondere in Originalverpackung und mit Anleitung und allem Zubehör – richtig viel Geld wert.
Aber wie verhält es sich mit den Games von heute? Gibt es auch aktuelle Spiele, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ein Vielfaches ihres einstigen Verkaufspreises wert sein können? Und eignen sich Games als Geldanlage? Wir schauen uns die Sache in diesem Artikel etwas genauer an.
Alt vs. neu: Was sind neue Spiele wert?
Aktuelle Spiele sind bei Release preislich nicht ohne. Es ist fast an der Tagesordnung für ein brandneues Game 60-70 Euro zu zücken, wenn man nicht auf Preisaktionen warten möchte – oder lange genug ausharrt, bis die Games einfach aufgrund ihres Alters billiger werden. Doch können sich diese 60-70 Euro auch als Geldanlage lohnen?
Tatsächlich scheint sich kaum jemand an eine konkrete Aussage diesbezüglich zu wagen. Das mag zum einen daran liegen, dass die Glaskugel nicht immer ganz so einwandfrei die Zukunft voraussagt ( 😉 ), zum anderen haben sich die Bedingungen auf dem Markt geändert. Vieles ist heutzutage digital – und ein gewisser Reiz ging damit verloren, womöglich also auch die Chance darauf aktuelle Videospiele als Wertanlage zu betrachten.
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- Inkl. Dying Light 2 Deluxe Edition, Stahlkassette, Artbook, "Verteidiger der Stadt"-Statue...
Killt digital die Sammlerpreise?
Klar ist es schön, per Knopfdruck zu bezahlen und sich das Game direkt auf die Festplatte herunterzuladen. Vor allem, da Wohnraum immer knapper wird. Doch das, was das Sammeln für die meisten Sammelfreunde ausmacht, ist der Besitz eines physischen Gegenstands, nicht, der Besitz einiger Gigabyte auf einer Festplatte. Insbesondere, da der Weiterverkauf oftmals schwierig bis gar nicht erst möglich ist. Wie soll der Weiterverkauf also konkret aussehen?
Bei den Klassikern, die heutzutage Unsummen erzielen, kaufst du – wenn auch für viel Geld – immerhin etwas, das du dir zum einen ins Regal stellen, das du zum anderen aber auch nutzen kannst.
Collector’s Editions können heutzutage natürlich weiterhin Abhilfe schaffen. Wer sich etwas ins Regal stellen möchte, findet auf dem Markt für viele Games spannende Collector’s Editions, die neben dem Game (meist ebenfalls in Form eines digitalen Schlüssels) nicht nur digitale, sondern auch physische Beigaben enthalten. Dazu können Sammlerstatuen, Lagepläne und Karten, Soundtracks, Schlüsselanhänger, Sticker, Booklets und mehr gehören. Die ausgewählten Beigaben sind stets thematisch auf das jeweilige Game ausgerichtet.
- Enthält: SteelBook -Hülle, Mini-Artbook, Bebenzahn-& Aloy-Statuen
- Digitale Inhalte: Vollversion des Spiels fürPS4 und PS5, DigitalerSoundtrack Digitaler...
Und doch, auch die heutigen Videospiel-Collector’s Editions scheinen – jedenfalls bislang – nicht unbedingt den Wertzuwachs zu zeigen, den sich viele erhoffen oder erhofft haben. Nur zu wenigen Games sind Collector’s Editions so begehrt, dass sie wirklich hohe Preise aufrufen. Bei den gängigen Online-Auktionshäusern oder auch auf Börsen erzielen die Collector’s Editions meist nicht mehr das, was sie einst original gekostet haben.
Woran das liegt? Eine konkrete Antwort auf diese Frage lässt sich nur sehr schwer ausmachen. Vermutlich treffen hier mehrere Faktoren aufeinander. Neben dem Umstand, dass Spiele heutzutage meist nur noch als digitaler Download zur Verfügung gestellt und per Code freigeschaltet werden, dürfte auch die Schnelllebigkeit unserer Zeit einen Faktor darstellen. Die Technologie macht immense Sprünge und nie ist sicher, welche Spiele in ein paar Jahren noch spielbar sein werden.
Während du dir auch heutzutage auf einer Börse ein SNES kaufen kannst und genau weißt, welche Games funktionieren, stellt sich die Frage, ob es für ein heute gekauftes Game überhaupt noch ein System gibt, auf dem dieses gespielt werden kann (was insbesondere für PC-Gamer eine interessante Fragestellung sein dürfte). Hinzu kommt die Frage: Werden heutige Download-Links oder Codes in ein paar Jahrzehnten überhaupt noch funktionieren? Oder wird es sich dabei um nicht mehr als ein paar Buchstaben und Ziffern auf einem Stück Papier handeln?
Videospiele als Wertanlage
Erhoffst du dir eine Wertsteigerung von gekauften Videospielen, die aktuell auf dem Markt erhältlich sind, so musst du wahrlich risikofreudig sein. Immer wieder wird davon abgeraten, sich aktuelle Games anzuschaffen, lediglich in der Hoffnung, dass diese früher oder später an Wert gewinnen und sich die Geldanlage in Videospiele bezahlt macht. Ausnahmen wird es zweifelsohne immer geben, limiterte Spezialeditionen sowie Spiele mit einem bestimmten Merkmal oder gar Fehler, die durch diesen Sonderfall rar werden und im Wert steigen. Doch zum Regelfall wird das wohl kaum werden.
Selbst bei Retro-Games raten viele dazu, die Finger davon zu lassen, wenn das alleinige Interesse darin besteht, Videospiele als Geldanlage zu betrachten. Im Videospielmarkt ist unglaublich viel Bewegung und es ist nur sehr schwer abzuschätzen, welche Games an Wert zulegen und, wenn ja, um wie viel. Außerdem gilt, ähnlich wie bei den Trading Cards als Geldanlage, dass du erstmal viel Geld einbringen musst, um ein seltenes Game zu erstehen – und dann hoffen musst, dass eines Tages jemand bereit ist, mehr dafür zu zahlen, als du einst entrichtet hast. Denn bedenke: Das, was heutzutage ganz leicht und relativ günstig zu erstehen ist, wird auch in ein paar Jahren noch in großen Zahlen verfügbar und das Interesse daran eher gering sein.