Pixelot ist ein Indie-Game, dessen Name natürlich an das sagenumwobene Camelot erinnert und auch die Pixel-Art-Grafik aufgreift, von der das Spiel lebt. Erzählt wird zwar nicht die Artus-Sage, aber Helden, Schurken und mystische Monster gibt es in Pixelot dennoch ausreichend.
Darum geht es in Pixelot
In Pixelot ziehst du auf Geheiß des mysteriösen Wesens Astrum los, denn die Welt wird erneut von einem dunklen Herrscher bedroht, der vor Jahren durch sechs magische Kristalle verbannt wurde. Nun liegt es an dir, die weite Welt von Pixelot zu erkunden und einen Weg zu finden, die Herrschaft dieses furchteinflößenden Feindes zu beenden.
Klingt leichter als gedacht? Und in Anbetracht der pixeligen Grafik auch ganz nett? Nicht so schnell, denn auf deinem Weg zur Rettung der Welt lauern zahlreiche Gefahren. Es liegt an dir, Verbündete zu finden, die dich in deinem Kampf gegen das Böse unterstützen, Dörfer vor Wölfen und Monstern zu beschützen, korrupte Herrscher zu stürzen und zahlreiche Herausforderungen zu meistern.
Ob du am Ende über das Böse siegen kannst? Das kommt nicht nur auf dein Geschick im Umgang mit dem Schwert und den magischen Kräften an, die dir zur Verfügung stehen. Auch knifflige Puzzles und Rätsel gilt es zu lösen, um ans Ziel zu gelangen.
Was verspricht Pixelot?
Pixelot erschien am 31. März 2021 und bietet für einen relativ geringen Preis (meist 4,99 Euro) einen durchaus sehenswerten Umfang. Versprochen werden immerhin über 30 rekrutierbare Charaktere, 15 Dungeons sowie über 500 Items, über 250 Maps und über 200 Chests. Das ist schon eine ganze Menge.
Hinzu kommt, dass du dir im Vorfeld deinen Charakter sozusagen selbst zusammenstellen kannst. Mit den großen Games kann Pixelot hier natürlich bei weitem nicht mithalten, aber immerhin gibt es sechs Klassen aus denen du auswählen kannst und die entsprechend über unterschiedliche Stärken und Schwächen verfügen. Deinen Charakter levelst du natürlich immer weiter hoch, die zahlreichen Auseinandersetzungen, die dir bevorstehen, kommen dir hier zu Gute. Hast du Level 60 erreicht, erlaubt es dir Pixelot sogar, die Klasse zu wechseln.
Eine Hommage an die 90er
… und frühen 2000er. Kaum ist Pixelot installiert, erwischt es einen eiskalt: Die Erinnerungen an die Games der 90er und frühen 2000er sprudeln hoch. Die pixeligen Figuren und Landschaften versprühen nostalgischen Charme, der das Spiel sofort sympathisch macht. Manche fühlen sich vielleicht an frühe Versionen von Zelda, Final Fantasy oder Pokemon erinnert – zurecht. Natürlich bietet Pixelot aber auch Optionen, die so manches alte Game nicht mit sich brachte. So wird regelmäßig gespeichert, weshalb du jederzeit wieder dort einsteigen kannst, wo du so abrupt aus dem Spielerlebnis gerissen wurdest.
Wenn du das Game startest, bekommst du eine kurze Einführung durch den Zauberer, der dir auch die Ausgangslage veranschaulicht und dir die Welt von Pixelot noch ein wenig erklärt – aber nur ein wenig. Du sollst sie schließlich selbst erkunden!
Zu Beginn gibt er dir ein paar Übungen vor, mit denen du dich mit den Grundzügen des Games vertraut machen kannst – und die solltest du dir zum einen gut durchlesen und zum anderen auch gut merken. Ich suche jedenfalls immer noch nach einer Übersicht über die Tastaturbelegung, was manchmal ganz praktisch wäre.
Denn Pixelot ist etwas umfangreicher, als das Game auf den ersten Blick erahnen lässt. Teilweise ließ sich Pixelot vom RPG-System inspirieren, weshalb du nicht nur zu Beginn deinen Charakter gestaltest, sondern mit dem Lauf der Zeit auch verwalten kannst, mit welchen Waffen, Rüstungen und Items du diesen ausstattest. Wieso erst im Lauf der Zeit? Weil du auf deiner Reise durch die verschiedenen Länder von Pixelot eine Vielzahl von Dingen aufgreifst, die du anschließend mit dir rumschleppen kannst. Und, ja, es gibt auch Orte, an denen du dich mit neuen Rüstungen, Waffen etc. eindecken kannst. Auch dafür ist gesorgt und dafür verdienst du dir Herausforderung für Herausforderung Münzen, mit denen dort bezahlt wird.
Die wirst du benötigen und du solltest dir im Verlauf des Spiels gut überlegen, welche Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Items der Klasse deines Charakters und deinem Vorgehen am besten entsprechen. Das kann in kleineren Auseinandersetzungen und erst recht in den größeren einen bedeutenden Unterschied machen.
Rundenbasierte Kämpfe gegen Banditen und Monster
Sobald du nach dem recht kurzen Training losgezogen bist, wirst du dir schnell Ärger einhandeln. In den Wäldern lauern fiese Tiere wie Schlangen und Wölfe, aber auch streitsüchtige Banditen und feindlich gesinnte Soldaten. Dein Schwert kommt daher kaum zur Ruhe. In rundenbasierten Auseinandersetzungen wirst du mit einem oder mehreren Gegnern konfrontiert, die es zu besiegen gilt. Ihr wechselt euch bei den Aktionen immer ab und entsprechend gilt es, taktisch klug vorzugehen. Angriff ist nicht immer die beste Verteidigung. Gelegentlich setzt du besser auf einen Zauber oder darauf, dich erstmal zu heilen, bevor du beim nächsten Schlag wieder einen satten Treffer landen kannst.
Wenn du das Glück hast, dir bereits Verbündete angelacht zu haben, so stehen dir diese im Kampf natürlich bei. Wähle auch hier geschickt – schau, die Fähigkeiten welcher Verbündeten deine Schwächen am besten ausbügeln und sag den Fieslingen den Kampf an.
Pixelot: Das ist gelungen
Pixelot ist insgesamt ein nettes Abenteuer, das dich in eine recht gelungene Fantasy-Welt entführt. Im Vergleich zu den großen Games bietet Pixelot genau die kurzweilige Unterhaltung, die man sich manchmal nach einem harten Arbeitstag oder in der Mittagspause wünscht. Da das Speichern automatisch funktioniert, kannst du das Game einfach beenden, wenn du weiterarbeiten oder eine Runde an der Matratze horchen musst. Wenn du ausgeschlafen bist, kannst du dich genau dort wieder in die Schlacht stürzen, wo du zuletzt aufgehört hast.
Pixelot beweist außerdem eindrucksvoll, dass man ein Game nie nach dem ersten Eindruck bewerten sollte, denn das Spiel ist deutlich umfangreicher als man zunächst erahnen möchte. Damit sind sowohl die Funktionen und Möglichkeiten als auch der Spielumfang und die Welten gemeint. Pixelot bietet wirklich „a lot“.
Pixelot: Das ist nicht ganz so gelungen
Zum einen, ja, ich vermisse im Spiel selbst wirklich eine Übersicht über Funktionen und die Tastaturbelegung. Mit der Zeit wird es eine Menge und ich kann mir definitiv nicht alles merken. Entsprechend wird es gelegentlich durchaus tricky. Doch das ist meiner Ansicht nach nicht das größte Manko an Pixelot.
Zum anderen lauern in den Wäldern nämlich wirklich viele, viele Gefahren, weshalb man in zahlreichen rundenbasierten Kämpfen gut zu tun hat. Allerdings laufen die meist nach demselben Schema ab, was früher oder später ein wenig zu repetitiv und eintönig wird. Schade, denn das Drumherum ist ja doch nett und angenehm und insgesamt gibt Pixelot auch eine Menge her. Gerade in den Kämpfen musste ich außerdem feststellen, dass die Steuerung nicht immer ganz eindeutig ist. Sobald Verbündete mit auf den Plan treten, gibt sie auch nicht immer gerade so an, wie man das erwartet. Meist endete ein Kampf für mich daher mit wildem Klicken, der Hoffnung, die richtige Auswahl getroffen zu haben, und einem Sieg über den Gegner.
Fazit zu Pixelot
Pixelot ist ein interessantes Spiel, das trotz Mankos viele Stunden Spielspaß bietet. Wer glaubt dass ihn ein Mini-Game erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Welt, die hier erschaffen wurde, ist umfangreich und mit viel Liebe und Kreativität gemacht. Gerade bei dem geringen Preis solltest du nicht lange zögern, wenn dich Pixelot reizt. Schlag einfach zu und lass dich von diesem fantasievollen Game überraschen.