Am 22. November ist der neueste Teil der Reihe Landwirtschafts-Simulator erschienen. Die Spiele-Serie, die oft mit LS abgekürzt wird, hat mit dem LS22 schon 13 Spiele, zu denen noch verschiedene Sondereditionen und Ableger für andere Konsolen erschienen sind, hervorgebracht. Nachdem diese seit 2008 zunächst nur für Windows erschienen waren, wurden nach dem Erfolg der Reihe auch die Playstation, die Xbox, MacOS und später auch Nintendo-Konsolen und mobile Geräte zu den Plattformen hinzugefügt, auf denen die Fans den Simulator erleben können.
Doch warum konnte sich eine solche Reihe, die auf den ersten Blick doch in eine spezielle Nische zu fallen scheint, so lange durchsetzen? Wie schneidet der LS22 im Vergleich mit den vorherigen Titeln ab? Diese und weitere Fragen klären wir hier.
Warum ist die Landwirtschafts-Simulator-Reihe schon so lange erfolgreich?
Die Frage nach dem Erfolg der LS-Reihe sollte auf zwei Ebenen beantwortet werden. Zum einen sollte der anhaltende Erfolg von Simulator-Spielen an sich analysiert werden, der nicht abzunehmen scheint und durch das ständige Auftauchen neuer Simulator-Titel auch immer breiter gefächert stattfindet, und zum anderen sollte der Erfolg der LS-Titel betrachtet werden, die in diesem Genre noch immer am populärsten ist.
Simulator-Games, die oft als Sims abgekürzt werden, üben häufig dadurch eine Faszination auf ihre Spieler aus, dass sie eine Beschäftigung oder einen Beruf, dem die jeweiligen Gamer Interesse entgegenbringen, mehr oder weniger wirklichkeitsgetreu nachzeichnen. Dieses Interesse muss nicht damit zusammenhängen, ob man die Tätigkeit selbst schon ausgeübt hat oder in Zukunft ausüben wird. Weiterhin erlauben sie der Community in den meisten Fällen, mit Mods weitere Veränderungen in die Simulation einzufügen, die den Spielern mehr Spaß oder eine verbesserte Immersion ermöglichen.
An letzter Stelle sollte zu den allgemeinen Vorteilen der Sims einer gezählt werden, der nicht jedes Mal auf gleiche Weise wirkt und der zwar vielen, aber nicht allen Spielern die Motivation liefert, mit solchen Games ihre Zeit zu verbringen: Eine Entschleunigung, die als Ausgleich zum hektischen Alltag und zur modernen Entertainment-Welt wirkt, die für viele immer mehr, immer bunter und immer verrückter zu werden scheint, und Entspannung ermöglicht. Die teils eintönige Arbeit und ruhige Atmosphäre beim Beackern, Transportieren und Düngen im LS beispielsweise erlauben genau das.
Der Erfolg der LS-Reihe, die mittlerweile auch eine eSport-Szene aufweist, lebt von all diesen Faktoren. Speziell spielen bei dieser Simulation noch eine Rolle, dass viele Gamer dadurch einen Wunsch aus früheren Zeiten ihres Lebens erfüllen können, Traktor zu fahren und einen eigenen Hof zu führen. Auch die mögliche Variation ist beim LS ein Erfolgsgarant: Ob mit hohem Budget und zahlreichen Fahrzeugen oder mit einem überschaubaren, kleinen Hof: Je nach Belieben können viele Szenarien ausprobiert werden.
Wie gut ist der neueste Teil, LS22 eigentlich?
Der neueste Teil der Reihe scheint bisher bei den Fans gut anzukommen. Man ist sich darüber einig, dass er insgesamt ein runderes Bild abgibt und für Neulinge einen leichteren Einstieg bietet, als es bei anderen Teilen aus der LS-Reihe der Fall war. Damit erhoffen sich die Entwickler Giants Software, die ihren Sitz in der Schweiz haben, neue Spieler gewinnen zu können.
Gleichzeitig gibt es bei LS22 eine Problematik, die vielen Spielern in letzter Zeit bei einigen der Titel sauer aufgestoßen ist, die am heißesten erwartet worden waren: An vielen Stellen kann man davon lesen, dass sich über zahlreiche kleinere und größere Bugs beschwert wird. Während solche Fehler bei Spielen wie Cyberpunk 2077 und Assassins Creed: Unity in größerem Maße und prominenter zu Tage traten, zeigt sich leider doch immer wieder, dass immer mehr Entwickler sich lieber an Deadlines halten, gewisse Timings beim Release abpassen oder sich schlicht dem Willen Höhergestellter in der eigenen Firma unterwerfen wollen, als ein Spiel mit nur minimalen technischen Problemen zu veröffentlichen.