Ukraine erkennt eSport als Sport offiziell an.

eSport als Sport anerkannt: Ukraine wagt den Schritt

Wird eSport als offizieller Sport anerkannt? In der Ukraine nun schon. Dort hat die leidige Diskussion um das Thema, wie sportlich eSport wirklich ist, endlich ein Ende. Befürworter der Szene jubeln daher: eSport als Sport und das offiziell in einem Land mehr!

Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung aus der Ukraine auch in anderen Ländern endlich den Weg ebnen wird. Dort wurde eSport nun offiziell als Sport anerkannt. Anfang September erklärte die Kommission für die Anerkennung von Sportarten des ukrainischen Ministeriums für Jugend und Sport, dass eSport offiziell als Sportart anerkannt wird.

eSport anerkannt: Viel Arbeit nötig

Was so einfach klingt, war aber auch in der Ukraine nicht ganz so einfach durchzusetzen. Besonders zwei ukrainische eSports-Verbände haben unermüdlich Lobbyarbeit betrieben, um die Anerkennung durchzubringen, die Ukrainian Esports Federation (UESF) und die Ukrainian Professional Cybersport Association (UPEA). Erstere reichte die entsprechenden Unterlagen zur Prüfung beim Ministerium für Jugend und Sport ein, die benötigt wurden, um die offizielle Anerkennung als Sportart zu erhalten.

Wie die UESF angab, hätte man über ein Jahr und gemeinsam mit dem Ministerium und der International Esports Federation (IESF) sowie den regionalen Büros daran gearbeitet, eSport offiziell anerkennen zu lassen. Aber auch die UPEA kniete sich mächtig rein. Im August hatte sich Gutzayts Vorgänger, Jugend-und-Sport-Minister Oleh Nemchinov, der inzwischen das Ministerkabinett anführt, mit Alexander Kokhanovskyy und Oleh Rybalka von der UEPA getroffen, um über Investitionen in eSport und die entsprechende Infrastruktur zu sprechen.

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Hobby oder Beruf? In der Ukraine ist eSport nun echter Sport.

eSport als Sport kann nicht länger ignoriert werden

Vadym Gutzayt, der ukrainische Minister des Ministeriums für Jugend und Sport, teilte laut dem ESports Observer mit, dass man dieses Phänomen nicht länger ignorieren könne, weil eSports sich auf der ganzen Welt sehr schnell entwickeln. Das Interesse des Publikums wachse jeden Monat, ebenso die Beteiligung der eigenen Bevölkerung.

Gutzayt setzte sich in seinem Statement auch über Bedenken hinsichtlich des Themas Spielsucht hinweg. „Wir wollen nicht, dass unsere Kinder, die ohnehin schon die meiste Zeit am Computer verbringen, süchtig nach Spielen werden, aber, dass es ihnen möglich ist, ihr Hobby in einen intellektuellen Wettkampf zu verwandeln.“

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In vielen Ländern weiterhin nicht anerkannt

Die Ukraine hat mit der offiziellen Anerkennung des eSport als Sportart einen wichtigen Schritt in eine Richtung unternommen, die von vielen eSportlern schon lange herbeigesehnt wird. Während Länder wie Südkorea, die Niederlande, Großbritannien, Schweden, Bulgarien und auch die USA eSport bereits als offizielle Sportart anerkennen, schaut man in einigen Teilen der Welt noch in die Röhre.

In Österreich erteilte Karl Stoss, Präsident des Österreichischen Olympischen Comités der Anerkennung eine Absage. Der Sinn eines Sports könne nicht darin liegen, sich bewusst Feinde auszusuchen und zu versuchen, diese zu vernichten. Dennoch wollte sich die Bundesregierung im September 2019 mit den Chancen und den Gefahren des eSport als anerkanntem Sport auseinandersetzen.

Ähnlich schwer haben es eSportler in Deutschland. Ebenfalls 2019 fuhr der Deutsche Olympische Sportbund zwar keine ganz so harte Linie mehr. Die Äußerungen des DOSB ließen viele eSportler sich aber dennoch an den Kopf fassen: eSport könne nur als Sport anerkannt werden, wenn es sich dabei auch um virtuelle Sportarten handle. Fifa, NBA2K, Madden und Co. kämen für eine Anerkennung als eSport also in Frage. Wer seine Zeit lieber in Counter-Strike, League of Legends und Co. investiert, wird laut der Feststellung des DOSB in Sachen Förderungen, Forschung und Co. aber weiterhin in die Röhre gucken. Diese Games seien kein eSport, sondern sogenanntes eGaming.

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Trotz Ball und Toren wäre wohl auch Rocket League in Deutschland „nur“ eGaming.

Die Ukraine als weiterer eSports-Vorreiter?

Während unter anderem in Deutschland und Österreich noch gezofft wird und der Anerkennung von eSport als offizielle Sportart Steine in den Weg gelegt werden, ist die Ukraine schon deutlich weiter: Das Potenzial des eSport wurde erkannt – auch für die Wirtschaft.

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Die zwischen Nemchinov und de UPEA besprochenen Investitionen in die ukrainische eSports-Landschaft dürften nur der Anfang sein. Kokhanovskyy, der auch an der Gründung der ukrainischen eSport-Organisation Natus Vincere und der Plattform DreamTeam beteiligt war, erstand erst kürzlich das Hotel Dnipro Hotel in Kiew, das er zu einem eSport-Hotel umbauen möchte. Damit will Kokhanovskyy seinen Beitrag zur größeren eSport-Infrastruktur der Ukraine beitragen. Ob mit diesem Vorgehen auch der Grundstein gelegt wird, andere Länder zu einem Umdenken zu bewegen? Wir werden laufend berichten, welche Länder sich der Entscheidung anschließen, eSport als Sport zu erklären!

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