Cheaten im eSport leider oft der Fall

Cheaten im eSport: Kampf gegen den Betrug im Spiel

Cheats können echte Spielverderber sein, doch beim Cheaten im eSport ist dann endgültig Schluss mit lustig. Immerhin geht es dabei oft nicht nur um freizeitliches Vergnügen, sondern häufig auch um nicht gerade kleine Geldsummen. Cheats im eSport sind ein echtes Problem. Oder überwiegen sie noch immer im Multiplayer-Online-Gaming? Wir schauen uns die Situation mal genauer an.

Cheaten während des Games

Cheats – wir kennen sie alle. Zwischendurch kann es ganz witzig sein, unverwundbar durch die Feindesscharen zu stapfen oder gar als „BigDaddy“ mit Auto bei Age of Empires durch die Steinzeit zu düsen. Dagegen ist ja im Prinzip auch nichts einzuwenden, wenn man für sich spielt und sich den Spaß mal erlaubt. Spielt man dagegen mit anderen, ist das irgendwann ganz und gar nicht mehr lustig. Man sollte auch beim Freizeitvergnügen so fair sein und nicht anderen den Spaß verderben, indem man sich selbst quasi unbesiegbar macht. Das ist einfach nur frustrierend. Und leider nehmen Meldungen zu Cheatern und Hackern in letzter Zeit stark zu.

Deshalb teilte DICE zum Beispiel bereits Ende September mit, dass man knallhart gegen toxisches Verhalten der Gamer und Cheater bei Battlefield 2042 vorgehen werde. Es gebe keine Warnungen und keine Sperren. Wer nicht nach den Regeln spiele, sei raus, teilte das Unternehmen damals mit. Genutzt wird für die Cheaterkennung Easy Anti-Cheat, wie man es bereits von Apex Legends, Fortnite oder Star Wars: Squadrons kennt. DICE kennt hierbei trotz Crossplay-Funktionalität keine Gnade. Wirst du also beim Cheaten auf dem PC erwischt, hast du auch auf der Xbox keine Chance mehr, dich am Spiel zu beteiligen.

DICE steht mit diesem harten Kurs im Online-Multiplayer nicht allein da, wenngleich manche Unternehmen der allgemeinen Community-Meinung nach noch viel zu lasch sind. Ein prominentes Beispiel ist hier Activision, das erst nach und nach die Zügel anzog, als ein großer Teil der Community aufgrund zahlreicher Cheater und Hacker den Spaß an Call of Duty Warzone verlor. Vor wenigen Monaten reichte Activision dann Klage gegen CXCheats ein.

Auch Electronic Arts sieht sich immer wieder mit Cheatern und Hackern konfrontiert. Gerade auch die im eSport beliebten Spiele der FIFA-Reihe sind anfällig für Angriffe gegen das Regelwerk. Auch oder gerade im Online-Multiplayer. Während die einen im Draft-Modus betrügen und EA das Leben schwer machen, ergaunern sich andere mit Bots schneller Münzen oder Sammelkarten. Dass Electronic Arts gegen solches Verhalten vorgeht, ist logisch und verständlich.

Cheats im eSport sind Betrug

Das alles ist schlimm genug. Beim Cheaten im eSport wird es dann aber richtig fies. Hier handelt es sich um weit mehr, als darum, sich gegenüber anderen Community-Mitgliedern einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Gewinnt ein Spieler oder ein Team durch Cheaten oder anderen Manipulationen ein Turnier und somit ein Preisgeld, ist dies gegenüber den anderen Spielern und Teams je nach Rechtsgrundlage des jeweiligen Landes bereits als Betrug einzustufen und wird zurecht geahndet.

Während eSport-Turnieren wird deshalb inzwischen mit verschiedenen Mitteln versucht, das Cheaten zu verhindern. Gerade dann, wenn es um hohe Preisgelder geht, wird das Equipment gestellt und vor Turnierbeginn überprüft. Selbst Controller und Tastaturen werden häufig einer eingehenden Prüfung unterzogen, damit ein einwandfreies Spiel garantiert werden kann.

Wie beim Doping steht hierfür bei Fragen und zum Einschreiten bei Verdacht unter anderem die eSports Integrity Commission in beratender Funktion zur Verfügung. Denn dem Cheaten beim eSport muss nachgegangen werden. Nicht nur, dass Gamer, die beim Manipulieren eines Spiels erwischt werden, mit einer oftmals mehrjährigen Sperre belegt werden, um sie aus dem Verkehr zu ziehen. Solche Fälle sind meist – abhängig vom Land – auch zivil- oder gar strafrechtlich relevant. Leider hat z.B. die ESIC alle Hände voll zu tun.

Auch Wettbetrug ein Problem

Cheats sind aber nicht nur deshalb ein Problem, weil eSportler sich damit womöglich Preisgelder erspielen, die sie bei einem fairen Wettkampf vielleicht gar nicht errungen hätten. Cheats und andere Manipulationen stellen häufig auch deshalb ein Problem dar, da sie dem Wettbetrug Haus und Hof öffnen.

In den vergangenen Monaten und in den jüngsten Jahren kamen vermehrt Fälle ans Licht, in einigen davon ermittelte sogar das FBI. Teilnehmer sollen z.B. absichtlich verloren haben, damit die Wetten und Quoten am Ende aufgehen. Anderen verhalfen Manipulationen des Spiels zum Sieg.

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eSport oder Online-Gaming: Wo wird mehr gecheatet?

Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. eSport ist zwar immer weiter verbreitet, doch in der Regel finden Turniere in einem relativ eng umgrenzten Umfeld statt. Entsprechend dürfte die Zahl der Cheater, Hacker und Co. im Bereich eSport deutlich geringer sein als im herkömmlichen Online-Gaming. Hinzu kommt, dass nach und nach immer härtere Maßnahmen gegen die Manipulation von Spielen ergriffen werden und Teilnehmer es unter anderem durch einheitlich zur Verfügung gestellte Technik schwerer haben, ein Spiel zu manipulieren.

Im Online-Gaming greifen viele Unternehmen zwar immer härter durch, doch kann sich im Prinzip jeder an solchen Multiplayern beteiligen und entsprechend dürfte – auch in Anbetracht der üblicherweise vorherrschenden Anonymität – der Anreiz größer sein, sich in Online-Games mit Cheats auszutoben. Eine lästige Angelegenheit trotz harter Maßnahmen, denn viele, die sich nicht an die Spielregeln halten, finden leider immer wieder einen Weg, anderen das Game zu ruinieren – oder ziehen einfach weiter zum nächsten Spiel, um Unruhe zu stiften.

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